Dem durchwachsenen Wetter zum Trotz brachen die Mitglieder der Verbandsversammlung des Müllabfuhrzweckverbandes Biedenkopf am Morgen des 27. September zur Verbandsfahrt auf. Dieses Jahr hatte die Geschäftsstelle zur Fahrt nach Kassel eingeladen – in Hessens nördlichster Großstadt sollte zunächst das dortige Müllheizkraftwerk (MHKW) besichtigt werden, danach war ein gemeinsames Mittagessen sowie eine Führung durch das Kasseler Technikmuseum geplant.

Doch bevor das erste Ziel erreicht wurde, stand eine kleine Stärkung an: Auf einer Raststätte wurde kurz „Halt gemacht“, damit sich die Reiseteilnehmer mit den dort ausgeteilten Frühstückspaketen stärken konnten. In Kassel angekommen, stand der erste Programmpunkt an, die Besichtigung des MHKW. Diese begann zunächst mit einer Präsentation – hier ließ es sich der Geschäftsführer, Herr Dr. Eppe, nicht nehmen, die Historie des Unternehmens persönlich nahezubringen. Die darauf folgende Führung durch die Anlage übernahm Herr Dreger, seines Zeichens technischer Betriebsleiter.
Besonders erwähnenswert und eindrucksvoll waren hier die durch zwei Mitarbeiter bedienten mächtigen Greifarme, die den tonnenschweren Restmüll durchmischten, um diesen dann anschließend in einem möglichst homogenen Mischverhältnis in die Brennkammern zu geben. „Dies ist notwendig, um eine gleichbleibende Hitzeentwicklung und somit Heizleistung ohne große Spitzen zu gewährleisten.“, erklärte Dreger. Nicht schlecht staunten die Teilnehmer auch, als diese die dutzenden Kontrollbildschirme betrachteten, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des MHKW eine permanente Überwachung der kompletten Anlage ermöglichen.

 

Das Bild zeigt eine Mitarbeiterin, die mit einem Greifarm Restmüll aufnimmt.

Der Müll wird durch mächtige Greifarme durchgemischt, um möglichst homogen verbrannt werden zu können.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Kasseler Innenstadt folgte die Besichtigung des Kasseler Technikmuseums. Dieses wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben, die Exponate sind meist Leihgaben, die eine dauerhafte Bleibe im Museum gefunden haben. Neben einer Vorstellung der hier ansässigen Unternehmen und deren Ausstellungsstücke widmet sich das Museum auch dem Thema der Kasseler Mobilität, allem voran der Entwicklung des Straßenbahn-Netzes, bei dem die hessische Stadt in der Geschichte nicht selten europaweiter Vorreiter war. Von diesen Zeiten berichtete auch der ehrenamtliche Mitarbeiter, der neben technischen Details auch die ein oder andere Anekdote mit einem Schmunzeln auf den Lippen zu berichten wusste. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Kaffee und Kuchen – nicht irgendwo, sondern inmitten der Exponate.

 

Das Bild zeigt die Gruppe vor einer Dampflok im Technikmuseum.

Die Kasseler Technik-Geschichte wurde durch die vielfältigen Exponate greifbar.