Am Mittwoch, 17.09.25, unternahmen die Mitglieder der Verbandsversammlung des MZV einen spannenden und lehrreichen Ausflug zu zwei ganz unterschiedlichen, aber thematisch verbundenen Zielen. Zunächst wurde das Biomassezentrum in Kirchhain-Stausebach besucht, anschließend die Brücker Mühle in Amöneburg. Den Abschluss bildete ein gemütliches Kaffeetrinken in geselliger Runde.

Einblicke in moderne Bioabfallverwertung im Biomassezentrum Stausebach

Zu Beginn des Ausflugs stand der Besuch des Biomassezentrums Kirchhain-Stausebach auf dem Programm. Neben einleitenden Worten führte Dr. Peter Zulauf von der Abfallwirtschaft Lahn-Fulda in die Thematik des Bioabfalls und der Bedeutung der richtigen Bioabfall-Trennung ein.

Weiterführend erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort einen umfassenden Einblick in die Prozesse der modernen Bioabfallverwertung und Biogasproduktion: Wie Ulrich Löttert-Götz, Leiter Bioenergie, schildert, wurde das Biomassezentrum, betrieben von der EAM Natur GmbH, in den vergangenen Jahren deutlich erweitert und kann heute bis zu 30.000 Tonnen Bio- und Grünabfälle pro Jahr verarbeiten. Dabei kommen sowohl Trocken- als auch Nassvergärungsverfahren zum Einsatz, um aus organischen Abfällen und nachwachsenden Rohstoffen Biogas zu gewinnen. Dieses wird nach der Aufbereitung vorrangig zur Wärmeversorgung in der Region genutzt.

 

Der Rest vom Fest: Ulrich Löttert-Götz zeigt den Teilnehmern, was nicht in der Anlage zu verwerten ist.

 

Besonderes Augenmerk wurde auf die nachhaltige Nutzung der entstehenden Gärreste gelegt: Diese werden nicht als Abfallprodukt entsorgt, sondern als hochwertiger Kompost oder organischer Dünger der Landwirtschaft wieder zugeführt – „ein gelungenes Beispiel für einen geschlossenen Stoffkreislauf“, betont auch Anlagenleiter Gerald Lange.
Die Führung bot viele spannende Einblicke in die technischen Abläufe, aber auch in die überregionale Bedeutung des Zentrums für nachhaltige Energie- und Stoffnutzung.

Tradition und Technik in der Brücker Mühle

Im Anschluss begaben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter zur Brücker Mühle in Amöneburg, einem denkmalgeschützten Ort mit über 770-jähriger Geschichte. Das historische Bauwerk, das erstmals im Jahr 1248 erwähnt wurde, beeindruckt nicht nur durch seine lange Historie, sondern auch durch seine heutige aktive Nutzung.

 

Tradition trifft Moderne in der Brücker Mühle.

 

Wie Müllermeister Thomas Kleinschmidt bei seiner Führung eindrucksvoll demonstriert, arbeitet die Mühle mit Wasserkraft – für eine Mühle nicht ungewöhnlich, jedoch wurden die Mühlräder durch effizientere Turbinen ersetzt – diese erzeugen Strom aus der Energie der Ohm. Darüber hinaus werden in der Brücker Mühle Getreide aus der Region zu Mehl verarbeitet und Ölfrüchte wie Leinsamen oder Nüsse zu kaltgepressten Speiseölen verarbeitet. Damit stellt der Betrieb ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von traditionellem Handwerk und regionaler Lebensmittelproduktion dar.
Die Brücker Mühle dient zudem als außerschulischer Lernort und Museumsbetrieb – und zeigt eindrucksvoll, wie historisches Wissen, ökologische Verantwortung und regionale Wertschöpfung miteinander verbunden werden können.

Ausklang bei Kaffee und Kuchen

Den Abschluss des Ausflugs bildete ein gemeinsames Kaffeetrinken, bei dem die Teilnehmenden die Gelegenheit nutzten, die Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen. Der diesjährige Verbandsausflug bot eine gelungene Kombination aus Information, Austausch und Geselligkeit. Mit dem Besuch zweier so unterschiedlicher, aber gleichermaßen bedeutender Einrichtungen wurde deutlich, wie vielfältig das Thema Nachhaltigkeit in der Region umgesetzt wird – sowohl in der modernen Abfall- und Energieverwertung als auch im bewahrenden Umgang mit traditionellem Handwerk. Der Tag hinterließ bei allen Beteiligten viele interessante Eindrücke und wird sicher in guter Erinnerung bleiben.