Der Gelbe Sack gehört schon bald der Vergangenheit an. Zumindest dann, wenn die kommunalen Gremien Ende des Jahres Ihre Zustimmung geben, im Frühjahr alle Haushalte im Verbandsgebiet des MZV Biedenkopf mit Gelben Tonnen ausstatten zu lassen.

Dass es erst jetzt zu einer Umstellung des Sammelsystems kommt, liegt daran, dass nicht die Städte, Gemeinden und Landkreise für die Verpackungsentsorgung verantwortlich sind, sondern die Dualen Systeme.
Erst mit dem neuen Verpackungsgesetz (seit 2019) wird den Kommunen ermöglicht, bei der Ausgestaltung des Sammelsystems in gewissem Umfang mitzuwirken. „Diese Möglichkeit der Mitbestimmung haben wir genutzt und mit den anderen Kommunen des Landkreises eine gemeinsame Abstimmungsvereinbarung mit den Dualen Systemen ausgehandelt, welche für drei Jahre gilt.“, erläutert Verbandsvorsitzender Christoph Felkl.

Ein zentraler Punkt der genannten Abstimmungsvereinbarung mit den Dualen Systemen ist dabei die Festlegung des Sammelsystems für Verpackungen aus Kunststoffen, Verbundstoffen und Metallen, die sich für die Mitgliedskommunen wie folgt auswirken wird:

Gelbe Tonne statt Gelber Sack
Zehn Mitgliedskommunen haben sie schon länger: Die Gelbe Tonne bzw. die schwarze Tonne mit gelbem Deckel. Erstmalig eingeführt wird diese nun in Neustadt, Wetter, Cölbe, Münchhausen und Wohratal. Ab der dritten Kalenderwoche 2021 erhalten diese Kommunen ihre neuen Gelben Tonnen, ab der fünften gemeldeten Person pro Grundstück sogar eine zweite. Der MZV wird die Bürger hierüber noch entsprechend informieren.
In den zehn weiteren Mitgliedskommunen verbleiben die vorhandenen Tonnen. Hier ist die Aufstockung und Auslieferung einer weiteren Tonne ab der fünften Person frühestens ab März 2021 eingeplant. Wer kein zusätzliches Gefäß benötigt, kann die Information an die Gemeinde oder den MZV weitergeben.
Für 99% der Bürger im Verbandsgebiet wird der Gelbe Sack somit bald der Vergangenheit angehören. Er wird nur noch dort eingesetzt, wo die räumliche Situation keine Tonne zulässt (z. B. in der Oberstadt von Biedenkopf).
Lediglich wenn zeitweise etwas mehr Verpackungsabfall anfällt, so ist es erlaubt, transparente Säcke neben die Tonne zu stellen.

Glascontainer
Die Glascontainer sollen besser auf den Stand der Technik gebracht werden und Lärmschutzbestimmungen erfüllen. Darüber hinaus werden alle Container mit einer Beschriftung des zuständigen Unternehmens, den entsprechenden Einwurfzeiten und einer Hotline-Nummer versehen. Für die Containerstandplätze selbst sind weiterhin die Kommunen zuständig.

Papier, Pappe, Kartonagen (PPK)
Bislang beteiligten sich die Dualen Systeme anteilig am PPK-System, um darüber Verpackungen aus Papier und Pappe entsorgen zu können. Das wird auch in Zukunft so sein – nun jedoch mit einer Kostenbeteiligung in Höhe von 49% – deutlich mehr als bisher. „Damit können wir die Verluste durch die erheblich gesunkenen Erlöse im Altpapierverkauf zumindest teilweise auffangen.“, so Anja Reichel, Geschäftsstellenleiterin des MZV.

Wer ist künftig für die Abfuhr zuständig?
Das von den Dualen Systemen beauftragte Unternehmen Knettenbrech & Gurdulic (K&G) wird die Abfuhr übernehmen und Ansprechpartner rund um das Thema Verpackungsentsorgung sein. Eine entsprechende Hotline-Nummer wird der MZV Ende des Jahres bekanntgeben. Der Zweckverband selbst wird unabhängig davon auch weiterhin als „Vermittler“ zur Verfügung stehen.
Die MEG und die SUEZ werden als Subunternehmen tätig werden, somit werden die Kommunen Wohratal und Münchhausen auch zukünftig von der MEG gefahren, Neustadt von K&G (Mittelstädt), die Abfuhr in allen weiteren Kommunen übernimmt wie bisher das Unternehmen SUEZ.