Von Biedenkopf bis Dautphetal: Im Gebiet des Müllabfuhrzweckverbandes schwärmen wieder die Freiwilligen aus. Wissenswertes zur Aktion „Sauberhafte Landschaft“.
Dautphetal-Dautphe. Am Samstag, 29. März, ist es wieder soweit: Dann schwärmen im Gebiet des Müllabfuhrzweckverbandes freiwillige Helfer aus, um achtlos in der Natur entsorgten Müll einzusammeln. Bereits zum neunten Mal ruft der Verband zur Aktion „Sauberhafte Landschaft“ auf. Das Interesse daran sei zum Glück nach wie vor sehr groß, sagt MZV-Sprecher Timo Leischner am Montag anlässlich des offiziellen Starts der Sammelwoche: „Wir haben bislang rund 4.000 Anmeldungen und es kommen täglich immer noch welche hinzu.“
Das sei die zweithöchste Teilnehmerzahl seit Corona, freut er sich. Wie nötig die alle zwei Jahre stattfindende Sammelaktion ist, belegt die Statistik vom letzten Mal. „Insgesamt haben die Helfer damals rund zehn Tonnen Müll gesammelt – davon allein über drei Tonnen alte Reifen“, fasst Leischner zusammen. Das ist auch der Grund, warum sich in Dautphetal einige Gruppen entschlossen hätten, nicht nur alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr Müll zu sammeln, sagt Bürgermeister Marco Schmidtke (parteilos). Es sei erschreckend, wie viel dabei immer wieder zusammenkommt. „Offensichtlich ist es doch bei vielen Menschen noch immer nicht im Bewusstsein angekommen, dass man während der Fahrt nicht einfach das Fenster herunterlässt und seinen Müll rauswirft.“ Davon zeugten die Mengen, die an den neuralgischen Punkten entlang der Hauptstraßen zu finden sind. „Umso wichtiger ist es, dass es auf der anderen Seite auch viele Freiwillige gibt, die dazu bereit sind, ihre Zeit zu opfern, um die Fehler der anderen auszubügeln“, so Schmidtke. Diese Einsichten schon den Kindern zu vermitteln, ist neben dem eigentlichen Müllsammeln eines der Hauptanliegen der „Sauberhaften Landschaft“, sagt Timo Leischner. Deswegen sind in der Woche vor dem Sammeltermin am Samstag schon Kindergärten und Schulen überall im Verbandsgebiet unterwegs, um in ihren Orten Müll zu sammeln.
So auch in der Kindertagesstätte „Mäuseburg“ in Dautphe, wo am Montagmorgen, 24.03.2025, der offizielle Startschuss für die Aktion fiel. Hier erhielten die jungen Müllsammler sogar Besuch von einem der Abfuhrfahrzeuge des Zweckverbandes und durften sehen, wie die Papiertonnen darin entleert werden. Sogar in der Fahrerkabine durften die Kinder Platz nehmen und konnten dabei nachvollziehen, wie sich die Mitarbeiter der Müllabfuhr bei ihren Touren fühlen.
„Auch wenn es die neunte Sammelaktion ist, ist es für uns doch eine Premiere“, betont Leischner. Denn es ist das erste Mal, dass der MZV den gesammelten Müll anschließend mit seinen eigenen Fahrzeugen abholt. Dadurch ergebe sich auch eine kleine Änderung, was die Kindergärten und Schulen betrifft. Die werden nämlich gebeten, ihren gesammelten Müll zusammen mit der nächsten Restmüllabfuhr zu entsorgen. Für die Sammler am Samstag gelten hingegen die vereinbarten Sammelplätze. Neu ist auch, dass der MZV keine Einweghandschuhe mehr ausgibt. „Dadurch haben wir in der Vergangenheit letztlich selbst wieder viel Müll produziert“, gibt Leischner zu. Stattdessen werden die Sammler gebeten, selbst Arbeitshandschuhe mitzubringen. Der Verband hat jedoch 300 zusätzliche Müllzangen bestellt, sodass nun insgesamt 914 Stück davon zur Verfügung stehen.
Die aktuellen Treffpunkte der Sammelgruppen am Samstag finden Sie hier.
Beitrag mit freundlicher Genehmigung von Sascha Valentin.