Im Rahmen der Ferienspiele 2024 verwandelten sich an zwei Tagen sowohl das Dorfzentrum „Jeegels Hoob“ in Bad Endbach-Hartenrod als auch das Familienzentrum „Vier Wände“ in Dautphe in kleine Papierfabriken. Denn die Kinder, die sich zur Ferienspielaktion „Papier gießen und schöpfen mit dem Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf“ angemeldet hatten, fungierten als kleine Papierfabrikanten – hierzu stattete sie Timo Leischner vom MZV mit Wannen, Gefäßen in unterschiedlicher Größe sowie zweiteiligen Schöpfrahmen aus. „Ich zeige den Kindern hier, wie aufwändig die Herstellung eines einzelnen Blattes Papier tatsächlich ist. In Papierfabriken werden die unterschiedlichen Herstellungsschritte von Maschinen bewältigt – hier geschieht dies mit den eigenen Händen.“, erklärt Leischner.

Schritt für Schritt leitete er die Kinder durch den Prozess der Papierherstellung – zunächst war Recyclen angesagt. Die Kinder zerkleinerten dazu Zeitungen in Papierschnipsel und weichten sie in den mit Wasser gefüllten Wannen ein – mithilfe eines Stabmixers, der den Vorgang nochmal beschleunigte, entstand so eine matschige, graue Masse, die sogenannte Pulpe. Aus der Pulpe wurde im Anschluss das Papier geschöpft: „Taucht den Rahmen vorsichtig in die Wanne ein und zieht ihn langsam und waagerecht wieder nach oben. Dann bleiben die Papierfasern am Gitter hängen und das Wasser fließt ab“, lautete die Erklärung zum nächsten Arbeitsschritt. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl entstanden an den einzelnen Wannen nach und nach erste Blätter – noch relativ dick, wurden diese anschließend auf ein Tuch übertragen und gepresst.

An der „Press-Station“ war Körpereinsatz gefragt: Das noch nasse Blatt wurde zwischen zwei Holzbretter gelegt, die Kinder stellten sich darauf. Nicht schlecht staunten ebendiese, wieviel Wasser aus den Seiten der Konstruktion hinauslief. Die vorher tweilweise noch dicken Blätter wurden so flach und konnten im Anschluss zum Trocknen auf Tischen und in die Sonne gelegt werden.

Damit hatten die Kinder den ersten Teil, dass Papierschöpfen, erfolgreich absolviert. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen:

 

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung lernten die Kinder nun, wie man Papier gießt: In Mixbehältern wurden bunte Papierschnipsel mittels des Stabmixers und Wasser zu bunter Pulpe in unterschiedlichen Farben verwandelt. „Das ist der kreativere Teil, hier entstehen oftmals viele kleine Kunstwerke!“ Mittels Löffeln trugen die Kinder nun die bunten Papierfasern auf die Rahmen auf und pressten diese ebenfalls. Das Ergebnis: Regenbögen, Flaggen und Blumenwiesen, denen die Sonne lachte.

 

 

Der Mitarbeiter des MZV zeigte sich begeistert und rundum zufrieden: „Selten habe ich so akkurate, mit der Hand geschöpfte, Blätter gesehen – das habt ihr super gemacht.“, lobte er die kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion. Diese strahlten zurück – es hatte ihnen sichtlich Spaß gemacht, Neues aus Altem entstehen zu lassen. „Wenn sie heute nach Hause gehen, wissen sie, was sie geleistet haben und gehen vielleicht auch ein klein wenig bewusster mit unseren Rohstoffen um. Da vertraue ich ihnen voll und ganz.“, so Leischner mit einem Schmunzeln.