Am Freitag, den 19. Juli, standen die Breidenbacher Ferienspiele mit dem Motto „WWW – Wissen WeltWeit– und wir wollens wissen“ ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die von Katharina Grebe (Organisatorin der Ferienspiele in Breidenbach) und Elisabeth Müller (Jugendhilfe Breidenbach) eingeplante „Werkstatt“ in der Sport- und Kulturhalle Wiesenbach wartete an diesem Tag u.a. mit den Themen Recycling und Upcycling für die teilnehmenden Kinder auf.
Beim Recycling, wie der Name schon sagt, wird ein bereits verwendeter bzw. verbrauchter Gegenstand wieder dem Kreislauf („-cycle“) zugeführt. Upcycling bezeichnet die Umwandlung bzw. Aufwertung („Up-„) eines Abfallproduktes oder schon in Vergessenheit geratenen Objekts, um diesem eine neue Aufgabe bzw. einen neuen Verwendungszweck zu geben. Oftmals entsteht so aus vermeintlichem Müll ein toller neuer Gegenstand.
Im Rahmen des Recyclings widmeten sich die Ferienspielkinder dem Papierschöpfen. Bereits im Vorfeld wurde hierfür Zeitungspapier eingeweicht, damit dieses im nächsten Schritt weiter zerkleinert werden konnte. Mit dem vom MZV Biedenkopf zur Verfügung gestellten Utensilien und Schöpfrahmen wurden feine Papierfasern aus dem Wasser geschöpft und nach dem Pressen mittels Körpergewicht zum Trocknen auf ein Tuch übertragen.
Nachdem das Blatt getrocknet war, konnte es später vom Tuch gelöst werden. Aus Altpapier entsteht mit diesem handwerklichen Vorgang neues, recyceltes Papier. Manch ein Kind staunte nicht schlecht, denn vielen wurde erst jetzt bewusst, wieviel Arbeit die Herstellung eines einzigen Blattes Recyclingpapier machen konnte.
Beim Upcycling wurde es bunt – zum Papiergießen wurde zunächst Altpapier nach Farben sortiert, nur kurz in Wasser eingeweicht und mittels eines Stabmixers zu einem Faserbrei zerkleinert. Die so gewonnenen Papierfasern wurden anschließend von den Kindern mithilfe von Löffeln auf die Schöpfrahmen übertragen und zu bunten Bildern gepresst. „Hier kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen, und es entstehen richtige kleine Kunstwerke in tollen, kraftvollen Farben“, so Timo Leischner, Öffentlichkeitsarbeit des MZV. Auch den Teilnehmern bereitete das Spiel mit den Farben sichtlich Spaß.
„Wir wollen zeigen, dass nicht alles, was von uns im Alltag oft als Abfall verstanden wird, auch wirklich zu nichts mehr zu gebrauchen ist und wieviel Spaß man haben kann, wenn man den Dingen eine andere Funktion gibt.“, so Elisabeth Müller. Alice Quednau, eine weitere Betreuerin, fügte nickend hinzu: „Wenn die Kinder Spaß und Kreativität mit gelebter Nachhaltigkeit verknüpfen, so ist ein guter Teil unserer Aufgabe erfüllt.“
Und wenn man ringsum in die Gesichter schaute, so konnte man sicher sein, dass diese Aufgabe mehr als erfüllt wurde.