Aus aktuellem Anlass ruft der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf (MZV) sowie das vom Verband für die Abfuhr der Abfälle in seinen 15 Mitgliedskommunen beauftrage Abfuhrunternehmen Knettenbrech & Gurdulic dazu auf, bei der Entsorgung von Papier und Pappe über die blaue Tonne umsichtiger vorzugehen. Hintergrund sind die in jüngster Vergangenheit bei der Papierentsorgung beobachteten enormen Beistellmengen vieler Haushalte, die das Volumen der daneben stehenden Abfallbehälter oftmals übersteigen.
„In der aktuellen Situation haben wir Verständnis dafür, dass vereinzelt auch mal mehr Kartons anfallen können, als in die blaue Tonne passen. Der Trend geht hin zu steigenden online-Bestellungen mit entsprechendem Verpackungsabfall – die Pandemie hat dazu ebenfalls noch einmal beigetragen. Da kann auch mal der ein oder andere Karton mehr anfallen. Für solche Situationen erlauben wir, in Ausnahmefällen entsprechende Beistellmengen gut gebündelt neben die Tonne zu stellen. Diese werden dann am Abfuhrtag vom Abfuhrunternehmen entsprechend ohne Zusatzkosten mitgenommen.“, so Timo Leischner, Öffentlichkeitsarbeit beim MZV.
Aktuell beobachtet man beim MZV sowie beim Abfuhrunternehmen Knettenbrech & Gurdulic allerdings eine andere Entwicklung: Beistellmengen übersteigen vielerorts das Normalmaß, nicht selten sogar das Tonnenvolumen, sodass die Papier- und Pappmassen sogar die Tonnen darunter verdecken.
„Es steht außer Frage, dass wir und das Abfuhrunternehmen die Papierabfälle in unseren Mitgliedskommunen einsammeln möchten, dies sollte aber im Sinne aller mithilfe eines geordneten Systems mit ordentlich befüllten Tonnen und möglichst geringen Beistellungen erfolgen.“, so Leischner.
Stichwort: Haushaltsübliche Mengen
Das Stichwort lautet an dieser Stelle „haushaltsübliche Mengen“, sprich, Beistellungen, die auch in einer vernünftigen Relation zum entsprechenden Haushalt und auch zur Tonne stehen. Eine haushaltübliche Beistellung kann einmal vier, fünf zusammengefaltete und gebündelte zusätzliche Kartons bedeuten.
Gesteigerte Mehrmengen, wie sie oftmals aktuell beigestellt sind, entsprechen nicht diesem Grundgedanken. Leischner weiter: „Sollten Haushalte in diesem Zusammenhang auch in Zukunft vermehrt auffallen, so behalten wir uns vor, diese schriftlich darauf hinzuweisen und eine Lösung zu finden, auch wenn diese darin bestehen kann, dass eine kostenpflichtige Zusatztonne bestellt werden muss. Einen Anspruch auf eine zweite, kostenfreie Papiertonne gibt es hingegen ab der 5. gemeldeten Person im Haushalt.“
Mehraufwand & Umweltproblem
Dass es durch die Beistellmengen zu einem deutlich erhöhten Arbeitsaufwand für das Abfuhrunternehmen kommt, stehe außer Frage, so Leischner. Es gelte jetzt, diesen wieder zu minimieren und auf ein Normalmaß zurückzuführen. Hinzu kommt eine mögliche Beeinträchtigung im Straßenverkehr, z. B. durch Sichtverdeckung für Autofahrer oder verwehte Kartonagen. Letztgenannte sind auch ein Problem im Rahmen des Umweltschutzes: Ungesicherte Kartonagen neben der Tonne können vom Wind erfasst, über die Straße in die nächste Hecke, Busch oder Feld geweht werden.
Welche Maßnahmen schaffen Abhilfe?
Oftmals ist nicht nur ausschließlich die Menge der anfallenden Kartonagen das Problem: „Wir erleben es auch immer häufiger, dass das Volumen der blauen Tonne in erster Linie nicht ausreichend genutzt wird, sondern wertvoller Platz ungenutzt bleibt, da Kartons und Kartonagen nicht zusammengefaltet oder zerkleinert in die Tonne gegeben werden.“ Laut Leischner ließen sich viele Beistellungen schlichtweg vermeiden, indem man sich einen Moment länger vor der Tonne die Zeit nimmt, um die Verpackungen entsprechend zu zerkleinern. Hierzu gäbe es sogar Kampagnen der Wellpappenindustrie mit dem passenden Slogan „Mach’s flach!“, zu finden im Internet.
Generell besteht auch die Möglichkeit, Altpapier und Kartonagen bei der Müllumladestation Marburg (Siemensstraße 5, 35041 Marburg-Wehrda), selbst anzuliefern. Die Abgabe von bis zu 5 m³ ist hier sogar kostenlos.
Ausnahme und nicht Regel
„Uns ist völlig klar, dass sich Beistellmengen tatsächlich manchmal nicht verhindern lassen. Um diese aber so gering wie möglich zu halten, beherzigen Sie bitte unsere oben genannten Tipps oder setzen Sie sich mit uns in Verbindung, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Beistellungen sollten stets die Ausnahme sein, eine ordnungsgemäße Entsorgung über die blaue Tonne die Regel. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis und die Unterstützung.“
Sollten Sie Fragen zum Thema haben, wenden Sie sich gerne an den MZV per Telefon: 06465/9269-0 oder E-Mail: info@mzv-biedenkopf.de. Weiterführende Infos zur blauen Tonne und der Entsorgung von Papier, Pappe und Karton finden Sie hier.