In letzter Zeit berichten die Medien vermehrt von sogenannten recyclebaren Biokunststoff-Tüten (vergleichen Sie hierzu auch unseren Beitrag Biokunststoffe – Gut für die Umwelt oder doch in die Tonne?). Da sich diese Tüten in den meisten lokalen Kompostierungs- und Vergärungsanlagen aufgrund ihrer Verfallsdauer und weiterer Faktoren nicht schnell genug zersetzen, müssen sie aufwändig per Hand aussortiert und in der Entsorgung letztlich leider doch wie Restmüll behandelt werden.
Eine erste Alternative hierzu sind die ebenso im Handel erhältlichen Bio-Papiertüten, in denen der im Haushalt anfallende Bio-Abfall gesammelt und dann samt Tüte in die grüne Tonne gegeben werden kann. Ein Fortschritt insofern, als das die Umwelt damit weniger mit Kunststoff belastet wird – wie wir wissen, ebenfalls ein hochaktuelles Thema dieser Tage. Jedoch haben auch diese Papiertüten einen Haken: Die für die Herstellung der Tüten benötigte Energie ist so hoch, dass es final kaum einen Unterschied macht, ob ich diese Papiertüten oder jene aus Biokunststoff verwende.
Was kann ich also einsetzen, wenn ich weder das eine noch das andere verwenden möchte? An dieser Stelle wird das, was in der Vergangenheit oft gang und gäbe war, wieder hochaktuell. Hinzu kommt, dass diese clevere Alternative in nahezu jedem Haushalt verfügbar ist und in der Anschaffung dadurch keine zusätzlichen Mehrkosten wie für die Biokunststoff-Tüte oder die Bio-Papiertüte entstehen.
Die Rede ist von Zeitungspapier – so naheliegend, dass es viele bereits wieder aus den Augen verloren haben. Richtig eingesetzt, verhindert es frühzeitige Geruchsbelästigung, hält Insekten, wie z. B. Fruchtfliegen, fern und dient als gleichwertiger Müllbeutel-Ersatz.
Wie aber nutze ich das Zeitungspapier optimal bzw. lasse daraus einen Müllbeutel entstehen? Unsere folgende bebilderte Anleitung schafft Abhilfe – probieren Sie es aus, es ist gar nicht schwer!
Und so geht’s:
1. Entnehmen Sie zwei Lagen einer Zeitung und entfalten Sie diese vollständig und aufeinander liegend auf einer glatten Unterlage.
2. Falten Sie die rechte Seite der Zeitung bis zur inneren Falz der Zeitung.
3. Falten Sie die linke untere Ecke der Zeitung genau auf die rechte obere Ecke – so entsteht ein Dreieck. Legen Sie das Dreieck anschließend so vor sich hin, dass die längste Seite nach unten zeigt bzw. in Ihrer Richtung liegt.
4. Falten Sie eine der spitzen Ecken an die gegenüberliegende Kante. Drehen Sie die Zeitung um und wiederholen diesen Vorgang mit der anderen Seite.
5. Öffnen Sie die soeben eingeschlagene Seite und falten einen Teil der nach vorne zeigenden Spitze in diese hinein.
6. Drehen Sie die Tüte einmal um und wiederholen den letzten Vorgang für die gegenüberliegende Seite.
7. So sollte die gefaltete Tüte nun aussehen. Sie ist damit fast fertig.
8. Fassen Sie in die obere Mitte der Tüte und drücken beide Seiten auseinander. (Auf dem Bild ist die Öffnung unten)
9. Umdrehen und aufstellen – so sollte die fertige Papiertüte aussehen!
Die selbstgebaute Papiertüte eignet sich nun bestens als besagter Müllbeutel, z. B. für den Bioabfall in der Küche, und kann zusammen mit diesem in der Biotonne entsorgt werden. Die in der Zeitung verwendeten Druckerfarben sind dabei unbedenklich, da sie heutzutage frei von Schwermetallen und darüber hinaus wasserunlöslich sind.
Lediglich sollte darauf geachtet werden, dass die heimische Biotonne nicht nach und nach zur zweiten blauen Altpapier-Tonne mutiert, sprich übermäßig viel Zeitungspapier den Weg in die grüne Tonne findet.
Wir wünschen frohes Basteln!
