Am 29. September hatte der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf zu seiner diesjährigen Verbandsfahrt eingeladen, die die Teilnehmer per Bus nach Korbach führte. Nachdem 2019 die Papiersortieranlage in Limburg und die Kelterei Heil in Weilburg das letzte Ziel des jährlich stattfindenden Tagesausflugs war, so wurde nach zweijähriger Pause nun die Hansestadt Korbach angesteuert. Erstmalig dabei waren neben den Mitgliedern der Verbandsversammlung auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des MZV in Breidenbach.

Bei der ersten Anlauftstelle in Korbach handelte es sich genau genommen um zwei – gleich zu Beginn wurden die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt. Während die erste Gruppe das Industriekraftwerk der MVV Enamic besichtigte, erhielt die zweite eine Führung durch das direkt benachbarte Werk des Reifenherstellers Continental.
Ziemlich schnell ergab sich für die Verbandsmitglieder ein Zusammenhang: Die bei der MVV Enamic durch Verbrennung von Restabfällen aus Industrie und Privathaushalten gewonnene Energie wird in Form von Dampf bzw. Strom in der Produktion des Continental-Werks direkt verwendet, um unfertige Kautschuk-Rohlinge in Ihre künftige Reifenform zu pressen.

Eine Kamera filmt den Brennofen der MVV Enamic

Hier entsteht Energie – Blick in den Brennofen der MVV Enamic.

Bei einem gemeinsamen Mittagesssen in Korbach konnten sich die wieder zusammengeführten Gruppen über die in den Firmen gewonnenen Eindrücke austauschen. Gut gestärkt stand der nächste und finale Programmpunkt der diesjährigen Verbandsfahrt an.
In Kleingruppen ging es „unter Tage“: Auf einer Länge von rund 170 Metern, 50 Meter unter der Erdoberfläche, erfuhr man, unter welchen Bedingungen im Besucherbergwerk Eisenberg seinerzeit nach Gold gesucht wurde. Bereits um 1200 stießen die Goldgräber in die Tiefe vor und durchlöcherten den Eisenberg in den folgenden 400 Jahren wie einen Schweizer Käse. Rund 20 Kilometer Such- und Abbaustrecken sind auf engem Raum dokumentiert.

Weitere Goldfunde in Form von Goldstaub hatten dafür gesorgt, dass der kleine Ort Goldhausen auch im letzten Jahrhundert noch von Abenteurern und Investoren aufgesucht wurde, um das edle Erz des Waldecker Landes zu bergen. Dies erwies sich jedoch als unrentabel. „Auch wenn es sich hier um Deutschlands größtes Goldaufkommen handelt, so steht der Aufwand, dieses abzubauen, in keinem Verhältnis.“, erläutert Bergwerksführer Gerald Berberich.
Heute erzählen die Gänge, Schichten und Mineralien von jahrmillionen Erdgeschichte, die von den Verbandsmitgliedern und MitarbeiterInnen, ausgestattet mit Mänteln, Helmen und Grubenlampen, erkundet wurden.

Der BErgwerksstollen wird mit einer Stirnlampe erleuchtet.

170 Meter in den Berg hinein – hier wurde einst nach Gold gesucht.

Während der Rückfahrt ins Verbandsgebiet fand Werner Waßmuth, Verbandversammlungsvorsitzender des MZV, die passenden Abschlussworte zur Fahrt: „Es war eine interessante, äußerst informative Verbandsfahrt, die viele neue Eindrücke entstehen lies. Gerne bedanke ich mich bei allen recht herzlich für den schönen Tag und freue mich auch in Zukunft auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!“