Zunächst leicht diesig und mit wolkenverhangenem Himmel – so präsentierte sich der Mittwoch, 22. September 2021, an dem die Müll-Sammelaktion der evangelischen Kita „Unterm Regenbogen“ in Biedenkopf-Wallau stattfinden sollte. Pünktlich mit dem Ausrücken der Kinder in Zweierreihen aus der Kita besserte sich das Wetter allerdings zunehmend. Es war zwar kein Regenbogen zu sehen, dafür strahlte aber die Sonne vom blauen, mittlerweile fast nahezu wolkenlosen Himmel.

Das Bild zeigt die Kinder auf dem Weg zur Haupstraße.

Die Sammelgruppe der ev. Kita „Unterm Regenbogen“ bricht zur Sammelaktion auf.

Die 21 kleinen Sammlerinnen und Sammler im Alter von drei bis sechs Jahren wurden von Frau Neumüller und zwei weiteren Erzieherinnen begleitet. Für die Aktion wurde sogar noch eine Betreuuerin aus einer anderen Gruppe zur Begleitung und zum Schutz der Kinder im Straßenverkehr herangezogen. Unterstützt wurden die Kleinen darüber hinaus von Hartmut Bender vom NABU Breidenbach, der sich bereit erklärt hatte, bei der Sammelaktion der Kita ehrenamtlich mitzuwirken. Bereits an der Hauptsstraße ergriff er die Initiative und bot an, selbst einen Müllbeutel zu tragen, in dem die Kinder den gesammelten Müll werfen konnten. Und spätestens hier wurden die Tüten auch gebraucht: Mit den kleinen Zangen sammelten die Kita-Kinder etliche Zigarettenstummel auf, die unachtsame Mitmenschen aus ihren Autos geworfen hatten.

Ein Junge sammelt mittels einer Greifzange einen Zigarettenstummel auf.

Zigarettenstummel dominierten den Gehweg der Hauptsstraße.

Der Weg führte die Kinder weiter Richtung Schule, wo man sich zunächst auf dem Parkplatz kurz sammelte und sich Timo Leischner, Öffentlichkeitsarbeit beim MZV, bei den Kindern im Namen des Zweckverbands herzlich bedankte. Er erklärte: „Aktionen wie diese sind leider nötig, weil es immer noch Menschen gibt, die das mit dem Müll scheinbar noch nicht verstanden haben. Sie werfen einfach alles aus dem Auto oder beim Spaziergang in den Wald. Und ich bin mir sicher, dass ihr da viel schlauer seid und das besser könnt.“ Und das bewiesen die Kinder auf der Stelle. Mit Eifer wurde auch noch der kleinste Fetzen Plastik aufgesammelt, kein Schnipsel Papier war vor Ihnen sicher. Selbst aus Büschen und Hecken wurde Müll gezogen, der dort andernfalls sicherlich noch Jahre unentdeckt geblieben wäre. Vom Einsatz der Kinder beeindruckt zeigte sich auch Herr Bender vom NABU: „Ich bin überwältigt, mit welchem Eifer die Kinder Müll sammeln.“ Neben offensichtlichem Müll zeigten ihm die Kinder auch immer wieder verschiedene Pflanzen, und so konnte er sein Fachwissen einbringen.

Hartmut Bender sammelt mit der Tüte den Abfall von zwei Kita-Kindern auf.

Hartmut Bender vom NABU war beeindruckt vom Einsatz der kleinen Sammlerinnen und Sammler.

Nachdem der Bereich des Parkplatzes vom Müll befreit war, zogen die kleinen Sammlerinnen und Sammler auf einem Feldweg weiter, der schließlich in ein Wohngebiet überging. Hier ergriff Erzieherin Neumüller das Wort, als man an neben einem Wohnhaus aufgestellten Mülltonnen vorbeikam: „Wer von euch weiß, was in die grüne Tonne kommt?“ Wenig verwunderlich, dass die Kinder auch hier mit Ihrem Wissen glänzen konnten. Selbst die oftmals fälschlicherweise in die Gelbe Tonne geworfene Windel wurde richtig zugeordnet. „Die Windeln von meiner kleinen Schwester kommen in die schwarze Tonne.“, lautete die korrekte Antwort aus der Gruppe. Auf dieses Wissen angesprochen erläuterte Frau Neumüller: „Wir haben immer mal wieder Projektwochen, wo das Thema Müll aufgegriffen wird. Vor einiger Zeit arbeitete die Kollegin auch mit der Kita-Kiste des MZV, um den Kindern Themen wie Mülltrennung und Nachhaltigkeit nahezubringen.“ Weiterhin schilderte Sie, dass jede Gruppe über entsprechende Abfallgefäße zur Trennung des Mülls verfüge. „Die Kinder kennen und können das sehr gut.“

Frau Neumüller befragt die Kinder vor Mülltonnen zur Mülltrennung.

„Wer weiß, welcher Müll in welche Tonne gehört?“

Innerhalb des Wohngebiets wurde der Weg wieder Richtung Kita eingeschlagen, hier fand sich deutlich weniger Müll. Es zeigte sich mit der Zeit aber auch, dass die Kinder beim Sammeln alles gegeben hatten. Manch einer nahm im mitgeführten Bollerwagen Platz, wieder ein Anderer sehnte sich nach dem Mittagessen und der Ruhepause danach. Die Kinder hatten eine beachtliche Strecke zurückgelegt, auf die auch die Erzieherinnen stolz waren. Stolz sein konnten Sie aber auch auf Ihre Schützlinge, die an diesem Tag alles für die Umwelt getan hatten. „Wir bedanken uns für die schöne Aktion uns sind auf jeden Fall nächstes Mal wieder mit dabei.“, verabschiedete sich Frau Neumüller. Und vielleicht erblickt man beim nächsten Mal auch einen Regenbogen.