Bereits im Juni diesen Jahres hatten sich innerhalb von drei Wochen insgesamt rund 890 kleine und große Umweltschützer das Theaterstück „Die fixe Idee der Nixifee“ des Rotznasentheaters aus der Pfalz angesehen.
In der dritten Septemberwoche sollten nun nochmals rund 400 begeisterte Zuschauer hinzukommen, um damit sprichwörtlich den Kreis der diesjährigen Sauberhaften Landschaft zu schließen. Das Rotznasentheater, bekannt dafür, aktuelle und pädagogische Themen in phantasievolle Geschichten zu verpacken, sollte die Zuschauer an den Vorstellungstagen mit einer fesselnden Darbietung in den Bann ziehen.
Bei den Vorstellungen saßen fleißige Müllsammler aus Kindertagesstätten und Schulen der Städte Biedenkopf, Gladenbach und Neustadt sowie der Gemeinden Bad Endbach, Breidenbach, Cölbe, Dautphetal, Fronhausen, Lohra, Steffenberg und Wohratal im Publikum, die der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf (MZV) zum Theaterstück eingeladen hatte, um sich damit für den tatkräftigen Einsatz bei der Sauberhaften Landschaft zu bedanken. Neben der reinen Geste, sich für den Einsatz der Kinder erkenntlich zu zeigen, spielte bei der Konzeption auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine wichtige Rolle. „Die Kinder in diesem frühen Stadium für unsere Umwelt zu sensibilisieren, ist eines unserer Hauptanliegen – ganz getreu dem Motto: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“, so Anja Reichel, Leiterin der Geschäftsstelle des MZV.
Vor dem eigentlichen Theaterstück begrüßte Nestor die Zuschauer, der Umweltdetektiv in Form einer Handpuppe, die gerade bei den Kindern der Kindertagesstätten noch gut im Gedächtnis ist. Schon kurz darauf erlebte das junge Publikum, wie sich die Bühne in den Grund des Meeres verwandelte. Dies ist auch der Schauplatz, an dem die Hauptfigur Nixifee feststellen muss, dass sie der gesamte Plastikmüll zwischen Ihren Korallen, Muscheln und sogar in den eigenen Haaren davon abhält, ihren ersehnten Meeresprinzen zu finden. So kann es natürlich nicht bleiben – mit dem Segen ihres Vaters, dem Meereskönig, zieht sie kurzerhand los und bahnt sich ihren Weg, dem Plastikmüll den Kampf anzusagen. Natürlich nicht ganz ohne Nebengedanken – vielleicht findet sie auf ihrer Odyssee durch die verschmutzte Natur ja auch Ihren Traumprinzen?
Schnell ist zumindest der Plastik-Übeltäter in Person von Willi Wegwerf ausgemacht – mit seinem Auto verpestet er die Luft und wirft tonnenweise Müll in die Umwelt – getreu seinem Motto „Immer hastig mit mehr Plastik“. Kaum zu glauben also, dass ebendieser Willi Wegwerf als verzauberter Recycling-Willi kaum 15 Minuten später gemeinsam mit den Kindern aus dem Publikum die Umwelt vom Plastikmüll befreit. Mitmachen ist hier durchaus gewollt und sogar gewünscht, denn so erinnern sich die Kinder auch hier noch einmal an die vergangene Sammelaktion.
Unerwartete Wendungen wie diese prägen „Die fixe Idee der Nixifee“ ebenso, wie die zahlreichen musikalischen Einlagen, die in den Stücken des Rotznasentheaters einen großen Stellenwert hat: „Musik verstehen auch die Kinder, die unsere Sprache nicht so gut sprechen, und auch diejenigen, die sich manchmal schlecht konzentrieren können.“, so Jürgen Bräutigam, alias Willi Wegwerf. In der Musik sind nachhaltige Botschaften verpackt: Worauf kann ich denn schon beim Einkauf achten, wie der Verzicht auf Plastikflaschen, Plastiktüten und andere unnötige Umverpackungen.
So stellte Recycling-Willi zum Schluss des Stückes fest, dass es „höchste Zeit ist, gegen die Umweltverschmutzung vorzugehen.“ Auf die Frage, ob die Kinder auch in Zukunft auf unsere Umwelt aufpassen möchten, antworteten sie mit einem lauten und geschlossenen „JAAAAA!“ Hierzu Timo Leischner vom MZV: „Es ist wichtig, dass Kinder Aktionen wie die Sauberhafte Landschaft auch in einem größeren, globalen Zusammenhang sehen und merken, dass Aktionen wie diese tatsächlich etwas bewegen können.“
Zumindest auf der Bühne kam es final zu einem Happy End – Nixifee findet ihren Prinzen, ihr Meer ist vom Plastikmüll befreit. Das dies auch in der Realität ein Happy End sein kann, daran ließen einen die vielen kleinen Zuschauer mit strahlenden Gesichtern glauben. Beinahe, als hätte die Fee auch sie verzaubert.