Es ist diesig und leicht kühl an diesem Freitagmorgen, den 5. April 2019, um 09:30 Uhr. Zu dieser Zeit haben sich die Kinder in Biedenkopf-Kombach vor ihrer „Sternschnuppe“ versammelt, um heute an der Sauberhaften Landschaft teilzunehmen. Gespannt auf das, was sie erwarten wird, stehen sie fein säuberlich aufgereiht auf dem Parkplatz der Kita. Das öfter mal ein Spaziergang ansteht und es nach draußen geht, das sind sie gewohnt, aber heute ist es etwas anders. Denn für einen normalen Ausflug brauchen die Kinder keine Gummihandschuhe und schon gar keine Greifzangen. Diese dominieren zu diesem frühen Zeitpunkt noch den vertrauten Bollerwagen, der neben den Reinigungsutensilien auch die Verpflegung der Kinder mitführen wird.

Bürgermeister Thiemig hilft den Kindern, die Handschuhe anzuziehen

Bürgermeister Thiemig hilft den Kindern, die Handschuhe anzuziehen

Gerade das Anziehen der Handschuhe ist noch ungewohnt und stellt die Kinder hier und da vor die ein oder andere Herausforderung: Welcher Finger kommt wohin und warum ist der Handschuh eigentlich aus Gummi? Neben den Erzieherinnen hilft den Kindern Biedenkopfs Bürgermeister Joachim Thiemig, diese Aufgaben anzugehen und die Fragen der aufgeregten Kinder zu beantworten. So erklärt er ihnen unter anderem, warum Aktionen wie diese so wichtig sind. Vor allem sind es auch die Zusammenhänge, die er darüber hinaus betont. So wie das Thema Mikroplastik, welches momentan die Medien dominiert und die Weltmeere dauerhaft belastet.

Im weiteren Verlauf des Vormittags ergänzt Frau Körner, Leiterin der Kita: „Die Kinder wissen ganz genau, was wir hier machen und warum. Grundsätzlich haben sie bereits ein sehr gutes Gespür für unsere Umwelt.“
Und es ist genau an diesem Punkt, wo die theoretische und auch praktische Umwelterziehung ansetzen muss. Gerade in diesen jungen Jahren sind die Heranwachsenden noch sehr empfänglich für einen bewussten Umgang mit unserer Umwelt. Dies spiegeln auch die zu diesem Zeitpunkt ausgeprägten Interessen der Kinder wider: Neben großen Baumaschinen, Traktoren und Autos ist es die Tier- und Pflanzenwelt, die stets eine große Faszination ausübt. Nicht selten sind hier die ersten Kontaktpunkte die heimische Katze oder der Hund des Nachbarn, dessen Fell so weich und interessant ist. Und auch den Bauernhof um die Ecke, der einmal im Jahr zum Tag der offenen Tür einlädt, sehen sich die Kinder mit großer Begeisterung an.

Die Kinder folgen zu Fuß einem Feldweg

Alle Kinder wurden von ihren Eltern mit passender Kleidung ausgestattet

„Habt ihr alle eure Matschhosen an?“ Die Frage der Erzieherin reißt aus dem Gedankengang und führt zurück ins Hier und Jetzt. Man merkt, gleich geht es durch den heute matschigen Feldweg dorthin, wo unsere Tiere und Pflanzen, leider aber auch oft der Unrat und Müll, zuhause sind – letzteres zumindest nicht mehr lange, dank der fleißigen kleinen Umweltschützer der Sternschnuppe.